Interview mit Masha Karp: Irina Flige berichtet über eines der Projekte, für das sie die Auszeichnung von "Index on Censurship" erhielt, das „virtuelle GULAG-Museum“:[1]
Gegen Ende der Sowjetzeit
bestand verbreiteter Konsens, dass eine wesentliche Umgestaltung des Landes auf
die Dauer nicht möglich sei ohne eine gründliche Auseinandersetzung mit der
Vergangenheit – d. h. auch nicht ohne fundierte Kenntnis der Geschichte des
Terrors und des GULAG. Dieser Konsens war jedoch nicht von Dauer. Irina Flige
berichtet, dass dieses Thema schon im Laufe der 90er Jahre zunehmend an den
Rand gerückt wurde. Es gab indes zahlreiche Initiativen, die auf lokaler Ebene Gedenkzeichen
und Mahnmale errichteten und Museen einrichteten, ohne jegliche Förderung von
Seiten der Regierung, allerdings mitunter mit Unterstützung regionaler Behörden.